Shkodra


Hier bleiben wir jetzt bis zum Schluss unserer Albanienferien.

Hinfahrt

Die Fahrt ist unspektakulär. Einzig die aus Airbnb kopierte Adresse führt zu einem anderen Hotel. Doch wenn man auf den Kartenlink klickt, kommt es gut. Am Nachmittag ist Siesta angesagt. Zu Abend essen wir eine Pizza in der Fussgängerzone. Auf dem Nachhauseweg schnappen wir uns noch hiesige Desserts von der Bäckerei um die Ecke. Die essen wir dann im Hostel zu Kaffee und Tee. Hiesig bedeutet für Desserts in Honig getränkt. Auch in Skodra, wie schon in Lin, stehen Moschee und Kirche direkt nebeneinander. Offenbar haben die Gläubigen hier nicht so Probleme miteinander. Wir sehen in ganz Albanien weniger Kopftücher, als wir erwartet hätten. Das heisst, fast keine. Interessanterweise sieht man ab und zu ältere Damen mit Kopftuch mit jungen, aufreizend gekleideten, Damen spazieren.

Tag 2

Heute machen wir einen Ausflug ins Theth Tal. Die Fahrt dorthin dauert etwa zwei Stunden und geht über einen Pass auf 1700 Meter. Die Strasse ist asphaltiert, bis auf die letzten paar Kilometer, die wir aber abseits der Hauptstrasse nehmen. Eigentlich wollen wir zum Wasserfall ganz oben im Tal spazieren, doch mangels Wasser fällt da gar nichts. Nicht schlimm, denn das Tal ist auch so wunderschön zum drin wandern. Man könnte auch nördlich über eine kleine Hochebene nach Montenegro wandern. Oben hat es einen Campingplatz. Auf dem Rückweg kauft Lisa nebst Teekräutern Orchideenwurzeln, um zu Hause selber Salep machen zu können. Die Verkäuferin meint, das mit der Milch gehe nicht; man müsse die Wurzeln vier Tage in Wasser einlegen und dieses schliesslisch vor dem Frühstück trinken. Es schmecke sehr stark. Oder man legt sie in Alkohol ein. Wir sind ja gespannt!

Tag 3

Im Open Doors Hostel ist ein Aushang über einen Ausflug mit SUPs auf dem Shkodersee. Den haben wir gebucht und paddeln zufrieden einer Frau Nmens Aurora hinterher. Sie ist offenbar Ornitologin und erzählt uns vor allem über Vögel. Sie haben hier sehr viele! Der See ist im Sommer nur bis zehn Meter tief und seine Oberfläche riesig. Seegras wächst noch weit draussen und das Ufer ist mit Schilf und Seerosen gesäumt. Ideal also für Vögel und Fische. Der See und seine Ufer sind Naturschutzgebiet, doch sehr zum Verdruss von Aurora nützt das nicht viel. Sie schaut wirklich deprimiert drein, wenn sie erzählt, was manche Leute sich trotz Verboten erlauben können und wie für manche sogar die verbote aufgehoben werden.

Tag 4

Velipoia Beach muss schaurig überfüllt und wüst sein, doch in unserem Führer wird eine Sanddüne südlich davon als schönes Ziel propagiert. Google Maps sagt sogar, dass wir noch näher fahren können, als im Buch beschrieben. Wir fimden heraus, dass man sogar legal noch weiter fahren darf, als Google die Strasse kennt. Die Düne hatte ich mir aus der Beschreibung grösser vorgestellt, aber schön ist sie allemal. Der Strand ist sandig und leer, das Wasser seicht, warm und klar. Es ist der Wahnsinn! Und mitten drin das Gerüst eines verlotterten etwas, vielleicht Kiosk? Jedenfalls mit Stoff am Dach, so dass wir schön am Schatten liegen können. Auf dem Meimweg holen mich meine Albträume heim! Sshon nach fünfzig Metern versinkt unser Golf im Sand, liegt mit dem Unterboden?aud und wir stecken fest. Während wir noch Äste unterlegen, um vielleicht rückwärts wieder raus zu kommen (dank meinen Erfahrungen mit schneeverwehten Wegen in meiner Jugend verstand ich es, nicht unnötig zu spulen und damit nicht allzu tief zu versinken), kommt ein SUV mit einer albanischen Familie entgegen. Der Herr steige ein, legt den Rückwärtsgang ein und mit vier Leuten, die schieben bringen wir das Auto auch fast zehn Meter rückwärts. Leider hat er keine Schwand-Erfahrung und gräbt die Vorderräder so weit ein, dass auch Äste unterlegen nichts mehr nützt. Zu unserem Glück hat er einen Bruder mit einem Lastwagen. Den?ruft er an und der kommt nach weniger als einer halben Stunde und zieht uns raus. Pikantes Detail: Der Herr rief Eurocar an, um denen mitzuteilen, dass der Abschlepphaken fehle. Sein Bruder fand ihn mit einem gezielten Griff unter die Verschalung neben dem Reserverad. Der hat offenbar Erfahrung. Noch an einer zweiten Stelle muss er uns rausziehen. Wie hatte ich das bloss geschafft auf dem Hinweg? Nachdem wir definitiv festen Boden unter den Rädern habe, kriegt der Mann viertausend Leke. Mit so viel hätte er, seiner Miene nach zu schliessen, nicht gerechnet. Jetzt freut er sich doch noch ob uns doofen Touristen – und wir uns erst ob ihm! Beim nächsten Laden kaufen wir uns ein Soft-ice – welch ein Genuss! An diesem Abend fallen wir hundemüde ins Bett. Zwar haben wir nicht super viel unternommen an diesem Tag, aber es hat uns doch sehr mitgenommen.

Tag 5

Heute steht nur die Rückreise zum Flughafen-Hotel und die Rückgabe des Autos auf dem Programm. Die Fahrt ist mit ca. zwei Stunden veranschlagt, was heisst, dass wir uns zwischen Checkout und Checkin irgendwie die Zeit vertreiben müssen. Dea tun wir, indem wir die Burg Rozafa besichtigen mit der besten Aussicht über Shkodra. Weil nachher immer noch viel Zeit bleibt, machen wir auch noch einen Abstecher nach Kruja, wo Skenderbegh offenbar seinen Sitz hatte. Die Burg besichtigen wir nicht auch noch, aber Mittagessen und einen Gang über den Basar gönnen wor uns.

Das Auto hat scheints sechs Kratzer mehr, als bei der Übernahme. Wird wohl so sein, bei all den Büschen. Jeder Kratzer schlägt mit 130€ zu Buche, was schlussendlich teurer zu stehen kommt, als die Miete. Da wir über eine Mittelsfirma angemietet haben, müssen wir das jetzt bezahlen und danach von der Vollkasko-Versicherung zurückverlangen. Ich hoffe sehr, dass das ohne grosses Tamtam gehen wird. Kleines Detail: Beide Angestellten von Eurocar wollen wissen, was da gestern passiert ist. Dass wir einfach im Sand stecken geblieben sind, scheint sie fast ein bisschen zu enttäuschen. Ich zeige bei der Rückgabe noch das Werkzeug neben dem Reserverad. Schliesslich wurde ihnen das ja telefonisch bemängelt. Der Junge wusste genau, wie der Abschlepphaken richtig verstaut wird. Autos seien eben seine Passion, erklärt er mir auf mein erstauntes Nachfragen. Das Hotel Airport ist viel angenehmer. Als wir erwartet hätten. Praktischste und funktionierendste Einrichtung des geräumigen Zimmers, Swimming Pool, feines Essen, nette Bedienung.


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